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Sind Sondertilgungen, Umschuldungen und das Zusammenlegen von Krediten sinnvoll?

Sondertilgungen bei der Rückzahlung von Krediten bewirken, dass sich die Laufzeit des Kredits verkürzt. Dadurch verringert sich der Kreditbetrag und es fallen automatisch weniger Zinsen an. So sind Sie schneller schuldenfrei und sparen Geld. Bei Umschuldungen werden laufende Kredite durch neue, günstigere Kredite abgelöst. Das Zusammenlegen von Krediten bewirkt, dass eine einzige, womöglich insgesamt günstigere Rate, statt mehrerer unterschiedlichen Raten mit diversen Laufzeiten und verschiedenen Zinssätzen gezahlt wird. Auf den ersten Blick bieten alle drei Möglichkeiten einen jeweiligen Vorteil. Ist dies aber tatsächlich der Fall oder bringen diese Formen der Tilgung auch Nachteile mit sich?

Was ist eine Sondertilgung?

Bei einem Ratenkredit setzt sich die feste monatliche Rate in aller Regel aus Tilgung und Zins zusammen. Eine Sondertilgung bedeutet, dass außerhalb der vereinbarten monatlichen Tilgungen eine zusätzliche Summe an die Bank zurückgezahlt wird. Hierdurch wird die Restschuld kleiner und die Laufzeit kürzer, somit auch die anfallenden Zinsen geringer. Statt eine kürzere Laufzeit zu erzielen, können Sie durch eine Sondertilgung übrigens auch die monatlichen Finanzierungsraten bei gleichbleibender Laufzeit senken.

Ist eine Sondertilgung immer möglich?

Sondertilgungen müssen ganz am Anfang im Kreditvertrag festgehalten werden. Viele Banken bieten automatisch eine Standard-Sondertilgungsoption von jährlich 5 Prozent an. Möchten Sie einen höheren Anteil für mögliche Sondertilgungen vereinbaren, ist dies in der Regel auch realisierbar. Sie können sogar das frühzeitige, vollständige Ablösen Ihres Kredites aushandeln.

In beiden Fällen sollten Sie aber damit rechnen, dass die Bank einen Zinsaufschlag (Vorfälligkeitsentschädigung) verlangt. Schließlich entfallen ihr durch eine schnellere Tilgung des Kredites, über die Gesamtlaufzeit betrachtet, wertvolle Einnahmen durch Zinszahlungen. Sie sollten außerdem bedenken, dass Sie nach zehn Jahren Laufzeit in der Regel eine hundertprozentige Kündigungs- bzw. Sondertilgungsmöglichkeit haben werden. Dies gilt zumindest bei Immobiliendarlehen für Verbraucher.

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Wann macht es Sinn, eine Sondertilgung zu leisten?

Eine Sondertilgung kann vor allem dann besonders vorteilhaft sein, wenn sich das Zinsniveau im Laufe der Jahre erhöht und sich die Zinsbindung Ihres Kredites dem Ende zuneigt. Solange die Zinsbindung gilt, erhöht sich der Zins für Ihr Kredit nicht. Doch nach der Zinsbindung werden neue Konditionen für die Tilgung der Restschuld vereinbart – anhand des neuen Zinsniveaus.

Das heißt, hier schützt die Zinsbindung Sie als Kreditnehmer nicht mehr. Zahlen Sie noch vor dem Ende der Zinsbindung einen größeren Extra-Betrag in Form einer Sondertilgung an die Bank zurück, können Sie Ihre Restschuld soweit senken, dass das neue, höhere Zinsniveau nicht automatisch eine höhere Finanzierungsrate für Sie mit sich bringt.

Ob Sie bei dem aktuell sehr niedrigen Zinsniveau Sondertilgungen leisten wollen, entscheiden letztendlich Sie allein. Bedenken Sie nur eines: Entscheiden Sie sich gegen eine größere Sondertilgung, obwohl Sie diese mit der Bank vereinbart haben, wird der Zinsaufschlag trotzdem fällig.

Umschuldungen und Kredite zusammenlegen – ist das eine gute Idee?

Umschuldungen zählen zu den wichtigsten Gründen für eine Kreditaufnahme in Deutschland. Durch eine Umschuldung lösen Sie einen alten Kredit ab, dessen altes Zinsniveau nicht mehr den aktuellen allgemeinen Marktwerten entspricht. Wenn Sie so einen Kredit mit einem anderen ablösen können, der insgesamt einen günstigeren Effektivzins bietet, können Sie langfristig Geld einsparen.

Sind Sie parallel zu größeren Ratenkrediten bei der Bank auch kleinere Verbindlichkeiten eingegangen, könnte für Sie unter Umständen das Zusammenlegen dieser Kredite von Vorteil sein. Solche Verbindlichkeiten könnten beispielsweise die Raten für Haushalts- und Elektrogeräte, Autos, Einrichtungsgegenstände und Sonstiges sein.

Kredite zusammenzufassen heißt, diese durch einen einzigen Kredit zu ersetzen. Sie nehmen also einen neuen Kredit auf, der die Kreditsummer aller anderen Kredite abdeckt und tilgen diese auf einen Schlag. Dies kann aus mehreren Gründen Sinn ergeben: Nun beziehen sich Ihre Verbindlichkeiten nur noch auf einen Kreditgeber, wodurch Sie einen besseren Überblick über Ihre Finanzen haben. Gleichzeitig kann der Ablösekredit günstigere Zinsen haben, wodurch Sie zusätzlich Geld einsparen.

Fazit – Sondertilgungen, Umschuldungen und Co. machen oft Sinn

Da Sie durch eine schnellere Tilgung sowie das Zusammenfassen von Krediten bei den Zinsen sparen können, sind diese Optionen auf jeden Fall eine Überlegung wert. Doch Sie sollten ganz genau und unter Beachtung aller Faktoren berechnen, ob sich dadurch für Sie ein nennenswerter Vorteil ergibt.