Was bedeuten Bonität, effektiver Jahreszins und Co.? Die wichtigsten Begriffe rund um Kredite kurz erklärt
Möchten Sie einen Kredit aufnehmen, ist es ratsam, sich im Vorfeld gut über Voraussetzungen, Konditionen und Alternativen zu informieren. Dabei ist es unabdingbar, die grundlegenden Begriffe rund um Kredite zu verstehen. Nachfolgend erklären wir Ihnen die wichtigsten Ausdrücke kurz.
Was bedeutet Bonität?
Die Bonität bezeichnet die Kreditwürdigkeit eines Kreditnehmers. Der Begriff steht für die Summe seines Vermögens und seiner Verbindlichkeiten. Hierzu zählen alle Ausgaben, Kredite, sonstige Schulden, Raten, Verträge, aber auch alle Einkünfte und Guthaben sowie Faktoren wie Alter, Familienstand, Wohngegend usw.
Sie gibt nicht nur über Ihre aktuelle finanzielle Situation Auskunft, sondern dokumentiert auch alles, was in der Vergangenheit liegt, wie z.B. Rücklastschriften, negative Schufa-Einträge usw. Diese Daten liegen bei der Schufa und anderen Auskunfteien und sind von Banken abrufbar. Sie können jährlich auch einen kostenlosen Antrag auf eine Auskunft über Ihre eigene Einstufung stellen, um zum Beispiel falsch erfasste Daten korrigieren zu lassen. Dies empfiehlt sich deswegen, weil die Bonität einen direkten Einfluss darauf haben kann, ob Sie einen Kredit bewilligt bekommen.
Fällt Ihr Score oder Rating bei der Schufa zu niedrig aus, kann es passieren, dass Ihre Kreditanträge abgelehnt werden. Sobald Sie einen Kreditantrag bei einer Bank stellen, prüft diese entsprechend Ihre Bonität, um sich selbst zu schützen und das Kreditausfallrisiko zu minimieren. Haben Sie einen hohen Schufa-Score, kann sich die Bank darauf verlassen, dass Sie einen Kredit werden zurückzahlen können. Bei einer guten Bonität erhalten Sie entsprechend auch höhere Kredite mit günstigeren Zinsen.
Was bedeutet Schufa?
Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, kurz Schufa, ist eine Institution, die die Kreditgeber schützt, indem sie ihnen Informationen über die Bonität von Kreditnehmern bereitstellt. Jeder deutsche Bürger wird von der Schufa erfasst. In der Schufa werden allgemeine Daten zur Person, wie Name, Alter und Wohnort, aber auch das jeweilige Zahlungsverhalten, eventuelle Zahlungsverzüge, Missbrauch von Kreditkarten, Kreditverträge, eidesstattliche Versicherungen, Insolvenzen und vieles mehr gespeichert.
Die Schufa recherchiert diese Informationen einerseits in öffentlichen Registern, andererseits fließen hier Daten aus abgeschlossenen Verträgen ein. Achten Sie auf das Kleingedruckte, wenn Sie einen Handyvertrag abschließen! Dort wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit stehen, dass die Vertragsdaten an die Schufa weitergeleitet werden. Indem Sie den Vertrag unterzeichnen, stimmen Sie diesem Vorgang also zu. Wenn Sie also einen Kredit beantragen, wird die Bank Ihre Bonität bei der Schufa prüfen.
Wichtig ist, dass negative Schufa-Einträge nicht mit einem schlechten Schufa-Score gleichzusetzen sind. Werden negative Einträge in der Schufa über Sie erfasst, wird Ihr Kreditantrag möglicherweise abgelehnt. Bei einem schlechten oder niedrigem Schufa-Score können Sie immer noch einen Kredit erhalten – jedoch zu schlechteren Konditionen. Bei einem Schufa-Score über 90 sind Sie auf der sicheren Seite. Sie können Ihren Schufa-Score übrigens verbessern, indem Sie die Löschung von falschen Einträgen beantragen.
Wofür steht der effektive Jahreszins?
Im Kreditwesen wird grundsätzlich zwischen zwei Zinsarten unterschieden: dem Nominalzins und dem Effektivzins. Der Nominalzins ist der Zins, mit dem Kreditgeber gerne Ihre Angebote bewerben, denn dieser Zins enthält keine weiteren Kosten. Es ist der benannte Zins. Der Effektivzins hingegen ist der Zins, der alle Kosten beinhaltet, die anfallen können. Schließlich fallen bei einem Kredit Bearbeitungsgebühren, monatliche Ratenzuschläge, Zinsvorauszahlungen und weitere Kosten an. Diese muss Ihnen der Kreditgeber im Sinne der Preisangabenverordnung klar kommunizieren. Die Bank wird diese bei Ihnen als Kreditnehmer aber über den Zins wieder einfordern. Achten Sie beim Vergleich von Krediten und Zinssätzen also auf den effektiven Zins.
Was ist ein Ratenkredit?
Ein Ratenkredit ist eine Geldsumme, die Sie bei einem Bank ausborgen und die Sie in (monatlichen) Raten zurückzahlen. Ratenkredite ermöglichen es Ihnen, Anschaffungen oder Projekte zu finanzieren, ohne vorher lange sparen zu müssen. Bei einem Ratenkredit werden die monatlichen Raten beim Vertragsabschluss festgelegt. Sie setzen sich aus dem Tilgungsbetrag und den Zinsen zusammen. Durch die Tilgung zahlen Sie die geliehene Geldsumme an die Bank zurück. Die Zinsen hingegen decken einerseits die Kosten des Kreditgebers ab, andererseits macht er durch die Zinsen seinen Umsatz und Gewinne.
Die Höhe der Zinsen hängt von Ihrer Kreditwürdigkeit (Bonität) als Kreditnehmer ab. Je besser Ihre Bonität, desto günstigere Zinsen gewährt Ihnen die Bank. Ebenso wird am Anfang die Laufzeit des Kredites vereinbart: Sie können entsprechend Ihrer finanziellen Situation entscheiden, ob Sie den Kredit lieber über einen längeren Zeitraum in kleineren Raten oder in einer kürzeren Zeit mit höheren Raten zurückzahlen. Die Kreditlaufzeit können Sie durch Sondertilgungen verkürzen.
Was bedeutet Umschuldung?
Bei einer Umschuldung werden beispielsweise verschiedene, parallellaufende Verbindlichkeiten, wie Ratenkredite, Dispokredite, Ratenzahlungen usw., in einen Kredit zusammengefasst. Dies hat einerseits den Vorteil, dass Sie statt mehrerer Raten nur noch eine zahlen müssen und so einen besseren Überblick über Ihre Finanzen behalten. Andererseits können Sie durch eine Umschuldung auch Geld einsparen. Sie können durch eine Umschuldung auch einen einzigen Kredit durch einen günstigeren ablösen. Wie das geht?
Nehmen wir an, Sie haben einen Kredit mit einer bestimmten Laufzeit und einem bestimmten effektiven Zinssatz aufgenommen. Wenn Sie die gesamte Laufzeit des Kredits betrachten, können Sie die Zinslast, die auf diesem Kredit ruht, ausrechnen. Nachdem der Kredit zum Beispiel ein Jahr gelaufen ist, könnten Sie prüfen, ob sich eine Umschuldung für Sie lohnt. Dazu müssen Sie sich folgendes anschauen: Wie hoch ist die Restschuld auf dem Kredit? Wie viele Zinsen wurden bereits getilgt? Daraus ergibt sich die Restzinslast auf dem Kredit.
Dann lassen Sie Ihren Kredit online vergleichen und bekommen für die Restschuld optimalerweise einen niedrigeren Zinssatz angeboten. Wenn Sie von der alten, noch nicht zurückgezahlten Zinslast die neue Gesamtzinslast einmal abziehen, erhalten Sie die Summe, die Sie durch eine Umschuldung einsparen würden.